Raum und Gerechtigkeit
Wohnen in der digitalen Stadt
»Smart City« steht für das Versprechen einer Zukunft mit hoher Lebensqualität für alle – aber auch für eine Zukunft der Überwachung und Kontrolle von öffentlichen und privaten Räumen. Städte verändern sich rasant durch die Digitalisierung urbaner Infrastrukturen und den digitalisierten Alltag ihrer Bewohner:innen. Mit der Smart City wird eine Hoffnung wiederholt formuliert: Sie soll lebenswerter für alle Bewohner:innen sein sowie effizienter mit knappen globalen Ressourcen umgehen. Doch auch in einer digitalen Welt werden ohne Transformationsprozesse reale ökonomische und soziale Verhältnisse und die von ihnen produzierten und räumlich manifestierten Ungleichheiten und Hierarchien überleben. Soziale Ungleichheiten in der alten ‚Offline-Stadt‘ werden mit der Smart City nicht aufgehoben, sondern umgewandelt in urbane digitale Ungleichheiten und als solche eher noch verstärkt. Reichere Städte und Bewohner:innen werden mehr von den Vorteilen kostspieliger digitaler Technologien profitieren als ärmere. Wie verändert der Einsatz digitaler Technologien und Infrastrukturen die aktuelle Raumwahrnehmung, Raumproduktion und Raumnutzung in Städten, welche sozialräumlichen und politischen Folgen hat das Smart-City-Konzept und welche alternativen und emanzipativen Nutzungen digitaler Infrastrukturen jenseits ökonomischer Datenverwertungsinteressen existieren?
Vortragende:
Anke Strüver, Professorin für Humangeographie, Schwerpunkt Stadtforschung, Universität Graz; Arbeitsschwerpunkte: Produktion städtischer Alltagsräume anhand der Beispiele Gesundheit, Wohnen und Digitalisierung
In Kooperation mit Weiterdenken und dem Institut für Geographie der TU Dresden.

Veranstaltungshinweis:
In Kooperation mit Weiterdenken und dem Institut für Geographie der TU Dresden